Die Community-Plattform

Login
Login

Infos rund ums Blutspenden: Wer darf wann und wie oft?

Jeden Tag werden in Bayern 2.000 Blutspenden benötigt. Da es keine künstliche Alternative zu echtem Blut gibt und Blutpräparate nur 42 Tage haltbar sind, ist ein kontinuierliches Engagement beim Blutspenden für die Versorgung von Kranken und Verletzten unabdingbar. Unter dem Motto „Rot-schwarzes Blut hilft Leben retten“ rufen wir deshalb mit dem Blutspendedienst (BSD) des BRK zum Blutspenden auf „Unser Club“ auf. Was es dabei zu beachten gilt, erfahrt ihr hier.

Wer braucht mein Blut?

Täglich werden in Bayern rund 2.000 Blutspenden für die Versorgung von Verletzten und Kranken benötigt. Auch ein perfektes medizinisches Versorgungssystem ist bei schweren Verletzungen und lebensbedrohlichen Krankheiten ohne Blut nicht funktionsfähig. Viele Operationen, Transplantationen und die Behandlung von Krebspatienten sind nur dank moderner Transfusionsmedizin möglich.

Statistisch gesehen wird das meiste Blut inzwischen zur Behandlung von Krebspatienten benötigt. Es folgen Erkrankungen des Herzens, Magen- und Darmkrankheiten, Sport- und Verkehrsunfälle. Jeder Dritte von uns ist mindestens einmal im Leben auf das Blut anderer angewiesen.

Wer ist zum Blutspenden zugelassen?

Voraussetzungen für eine Blutspende sind kurz und knapp: mindestens 18 Jahre, bis maximal 73

Jahre, gesund und fit, mindestens 50 Kilo Körpergewicht und ein amtliches Ausweisdokument mit Lichtbild. Zwischen zwei Blutspenden muss ein Mindestabstand von 56 spendefreien Tagen eingehalten werden, um einem Eisenmangel vorzubeugen.

Macht den Spende-Check und findet in wenigen Schritten heraus, ob ihr gerade zum Blutspenden zugelassen werden könnt.

Informationen zum Blutspenden bei bestimmten Krankheiten, nach Schwangerschaft oder Auslandsaufenthalten findet ihr hier.

Gelten für Frauen spezifische Regelungen?

Frauen dürfen innerhalb von 12 Monaten viermal Blut spenden (Männer dürfen innerhalb von 12 Monaten sechsmal Blut spenden). Der vor Ort gemessene Hämoglobinwert darf bei Frauen den Grenzwert von 12,5 g/dl (= 125 g/l) nicht unterschreiten. (Bei Männern liegt der Grenzwert bei 13,5 g/dl (= 135 g/l)). Die Differenzierung erfolgt deshalb, weil Frauen im Durchschnitt bedingt durch die Monatsblutung ein höheres Risiko für Eisenmangel haben. Hiervon abgesehen gelten für Frauen und Männer die gleichen Zulassungskriterien, ggf. könnte für Frauen das erforderliche Mindestgewicht von 50 kg noch wichtiger sein.

Wie läuft eine Blutspende ab?

Die Blutspende an sich dauert selten länger als 10 Minuten. Für den gesamten Ablauf sollte man ausreichend Zeit einplanen. Erstspender müssen intensiver auf die Blutspende vorbereitet werden, so dauern das Arztgespräch und die Blutspende oftmals etwas länger.

Was muss ich nach der Blutspende beachten?

Nach der Blutspende ist es wichtig, viel zu trinken, damit der Flüssigkeitsverlust wieder ausgeglichen wird. Ebenfalls solltest du zur Stärkung etwas essen sowie eine angemessene Ruhepause unter Aufsicht einhalten, um den Körper zu entlasten. Außerdem sollte man nach der Spende auf größere körperliche Anstrengungen, wie z.B. den Besuch eines Fitness-Studios oder einer Sauna, verzichten. Spender, die mit dem eigenen Pkw oder Motorrad zum Spendetermin anreisen, sollten 30 Minuten warten, bevor sie wieder am Straßenverkehr teilnehmen dürfen. Bei Spendern mit Berufen mit erhöhtem Risiko, z. B. Personenbeförderung, sind längere Wartezeiten nach der Spende vorgeschrieben. Raucher sollten auch nach der Spende abwarten, bevor sie eine Zigarette rauchen, da sich das Nikotin negativ auf den Kreislauf des Spenders auswirken kann.

Darf ich vor oder nach dem Blutspenden Sport machen?

Ob und in welchem Umfang am Tag der Blutspende Sport ausgeübt werden kann, ist maßgeblich von der individuellen Leistungsgrenze abhängig. Da eine Blutspende eine gewisse Belastung für den Kreislauf darstellt, sollte man keinesfalls völlig ausgepowert zur Blutspende gehen. Als routinierter Marathonläufer beispielsweise wäre es aber in Ordnung, vormittags zu Laufen und nachmittags zur Blutspende zu gehen.

Nach der Blutspende sollte man sich ausruhen, den Druckverband frühestens zwei Stunden nach der Spende abnehmen, keine körperlich schwere Arbeit verrichten oder – wieder individuell zu beurteilenden – kreislaufbelastenden Sport treiben.

Gibt es spezielle Ernährungstipps für Blutspender?

Um den Flüssigkeitshaushalt des Körpers auf die Blutspende vorzubereiten, ist es wichtig, am Tag der Blutspende viel zu trinken – natürlich alkoholfrei. Zudem sollte man einen Tag vor der Blutspende keine allzu fetthaltigen Speisen zu sich nehmen. Dies hat Einfluss auf die Qualität des Plasmas.
Am Tag der Spende kannst du normal, allerdings nicht zu fettreich essen. Auf Zigaretten solltest du aber besser verzichten, da diese ebenfalls Einfluss auf die Qualität der Blutkonserve haben.

Was passiert nach der Spende mit meinem Blut?

Nach dem Blutspendetermin werden die Spenden in ganz Bayern in das Produktions- und Logistikzentrum des BSD nach Wiesentheid gebracht und weiter verarbeitet. Dazu werden die Blutkonserven zentrifugiert und in ihre Blutbestandteile (Erythrozyten, Thrombozyten und Plasma) aufgeteilt. So entstehen Erythrozytenkonzentrate, Thrombozytenkonzentrate und Plasma. Am Blutspendetermin werden außerdem von jedem Spender Kontrollröhrchen entnommen. Die abgenommenen Röhrchen werden in den Labors untersucht. Im ersten Schritt werden die Blutgruppe und der Rhesusfaktor bestimmt. Danach wird das Blut auf verschiedene Infektionskrankheiten, wie HIV, Hepatitis und Syphilis untersucht. Wichtig zu wissen: Die Viren bzw. virusspezifischen Antikörper sind im Blut zwar nachweisbar, allerdings oft erst mehrere Wochen nach einer Infektion. D.h. es gibt eine sogenannte Fensterphase, in der der Virus trotz der Tests noch nicht nachweisbar ist. Daher ist es wichtig, dass der medizinische Fragebogen vor der Blutspende wahrheitsgemäß ausgefüllt wird. Bis zur Verwendung im Krankenhaus oder in einer Arztpraxis werden die einzelnen Blutpräparate in den Instituten des Blutspendedienstes gelagert.

Werde ich benachrichtigt, wenn es bei der Untersuchung meines Blutes einen auffälligen Befund gibt?

Falls im Rahmen der standardmäßig nach jeder Blutspende durchgeführten Tests ein Befund von der Norm abweichen sollte, wirst du bzw. dein Hausarzt schriftlich über das Ergebnis informiert.

Weitere Informationen: www.blutspendedienst.com

Quelle: Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes