Der CO2-Fußabdruck gibt an, wieviel Treibhausgase eine Person durch ihren Lebensstil, ein Unternehmen durch Produktion oder eben ein Verein wie der Club durch seine Aktivitäten verursacht und an die Umwelt abgibt. Der Fußabdruck wird in Tonnen CO2-Äquivalent (t CO2) ausgedrückt. Da verschiedene Treibhausgase (z.B. Methan, CO2) sich unterschiedlich stark auf das Klima auswirken, wird die Messgröße Tonnen CO2-Äquivalent genutzt, um diese Auswirkungen vergleichbar zu machen. Die Emissionsbilanz hilft Unternehmen dabei den Status Quo zu erheben und zu identifizieren an welchen Stellen Handlungsbedarf besteht. Der meist genutzte Methodenstandard zur Erfassung der Treibhausgasemissionen ist das Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol).
Bei der Kategorisierung des CO2-Fußabdrucks ist besonders die Einteilung der Emissionen in drei sogenannte "Scopes" relevant. Während Scope 1 alle direkten, das heißt selbst durch Verbrennung in eigenen Anlagen erzeugten, Emissionen umfasst, werden mit Scope 2 alle Emissionen beschrieben, die mit eingekaufter Energie (z.B. Elektrizität, Fernwärme) verbunden sind. Scope 3 wiederum umfasst die indirekten Treibhausgas-Emissionen (z.B. durch Geschäftsreisen oder durch gekaufte Waren und Dienstleistungen) (https://www.umweltpakt.bayern.de/energie_klima/fachwissen/374/klimamanagement).
Scope 1 (= 3% oder 205 Tonnen CO2): alle Emissionen aus Quellen und Prozessen, die direkt vom 1. FCN gesteuert oder kontrolliert werden, zum Beispiel Kraftstoffverbrauch aller Fahrzeuge im Fuhrpark des Club.
Scope 2 (= 7% oder 563 Tonnen CO2): alle indirekten Emissionen aus eingekaufter Energie (z.B. Elektrizität, Fernwärme), zum Beispiel der Energieverbrauch in der Geschäftsstelle am Sportpark Valznerweiher.
Scope 3 (= 90 % oder 6.724 Tonnen CO2): alle indirekten Treibhausgas-Emissionen, die bei Tätigkeiten und Aktivitäten des Vereins anfallen oder damit in Zusammenhang stehen, zum Beispiel Anreise von Fans und Spieler*innen zu Spielen, Produktion von Fanshop-Artikeln oder auch bezahlte Dienstleistungen wie die Abfallentsorgung im Max-Morlock-Stadion.
Scope 1 bis 3 ergeben zusammen den CO2-Fußabruck des 1.FCN in der Saison 21/22 mit knapp 7.500 Tonnen CO2.
90 Prozent der vom 1. FC Nürnberg 2021/22 ausgestoßenen 7.500 Tonnen CO2-Äquivalente werden also in Scope 3 verursacht. Hier macht das Thema Mobilität den größten Brocken (78 %) aus und umfasst ein großes Feld – Anreise von Club- und Gäste-Fans ebenso wie die Wege der Mitarbeitenden zum Club und wieder nach Hause.
In seiner Nachhaltigkeitsstrategie hat der 1. FC Nürnberg die „verantwortungsvolle Mobilität“ deshalb zu einem eigenen Schwerpunktthema gemacht und mit Zielen hinterlegt. So gibt es zum Beispiel schon seit längerem die Rot-schwarze Mitfahrzentrale von und für Fans zu Heim- und Auswärtsspielen oder auch das Kombiticket für die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs der VGN, das bei jeder Eintrittskarte für Club-Heimspiele automatisch integriert ist.
Unmittelbaren Einfluss hat der Club vor allem auf die in Scope 1 und 2 verursachten Emissionen und will diese entsprechend reduzieren.Zum Beispiel werden wir unsere Dienstwägen schrittweise auf E-Mobilität umstellen. Außerdem erfassen wir zukünftig unter anderem die für den CO2-Fußabdruck relevanten Daten in einem digitalen Analyseinstrument. Darüber können wir unsere Daten genau tracken und so gezielter mit Maßnahmen an den richtigen Stellen ansetzen, um unseren CO2-Fußabdruck zu verringern.