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Interview der Woche mit Siglinde Schweizer

Ein Gespräch mit der Rektorin der Dr.-Theo-Schöller-Mittelschule

Die Dr.-Theo-Schöller-Mittelschule in der Schnieglinger Straße ist Partnerschule von unserem Bewegungsprojekt „Gesunde Schule“, doch nicht nur das. 
Sie gilt als einer der besten Lernorte Deutschlands, wurde im Wettbewerb „Starke Schule“ im Jahr 2015 sogar als beste Schule Bayerns ausgezeichnet. 
Federführend für den pädagogischen Erfolg der Institution ist Rektorin Siglinde Schweizer. UnserClub.de hat mit ihr gesprochen.

Jede Schule hat unterschiedliche Wege, die Schüler erfolgreich für das Berufsleben vorzubereiten, Ihre Schule wurde dafür sogar prämiert. Was macht die Dr.-Theo-Schöller-Mittelschule so besonders?

Wir haben an unserer Schule im Schuljahr 2008/2009  begonnen ein schuleigenes Curriculum zur Förderung der Berufs- und Lebensreife zu entwickeln. Lebensreife fördern wir mit vielseitigen Angeboten, wie kultureller Bildung, schuleigenem Debattierclub, Bandklasse in den Ganztagsklassen um nur einige Beispiele zu nennen. Damit verbunden war der Aufbau eines Netzwerks von Unternehmen, Einrichtungen und Verbänden . Wie sind mit sehr vielen Einrichtungen in unserem Stadtteil eng vernetzt und ich bin als Schulleiterin seit 16 Jahren aktiv im Stadtteilarbeitskreis. Unsere zweite tragende Säule ist das schuleigene Curriculum zum sozialen Lernen. Wir sind davon überzeugt, dass die Entwicklung personaler und sozialer Kompetenzen eng verknüpft sind mit  Lernerfolg  und im Bewerbungsprozess um einen Ausbildungsstelle. Die Entwicklung aller Konzepte findet in einem strategischen und strukturierten Schulentwicklungsprozess statt. Voraussetzung ist, dass eine Steuergruppe , Koordinator*innen und die Schulleitung Hand in Hand zusammenarbeiten. Das ist unser Erfolgsrezept und machte uns zur „Starken Schule“. 

Durch die anhaltende Corona-Pandemie hat sich vieles verändert – auch der reguläre Schulbetrieb. Welche Maßnahmen haben Sie an Ihrer Schule umgesetzt? Wie gelang die Umstellung?

Mir ist es sehr wichtig , dass der  reguläre Schulbetrieb so lange wie möglich stattfinden kann. Unsere Schüler*innen brauchen diese „Normalität“ für Ihre Entwicklung. Die persönliche Begegnung im analogen Unterricht ist nicht wirklich zu ersetzen.

 In Phasen von Distanz – und Präsenzunterricht haben wir folgende Ideen und Angebote für unsere Schüler*innen entwickelt. Unsere Konrektorin richtete einen Instagram-Account ein , und so hatten wir eine Plattform für die Kommunikation mit unseren Schüler*innen. Es wurden sogar Bewegungsangebote über "Insta" vermittelt.

Das „offene Fenster“ am Lehrerzimmer ermöglichte persönlichen Kontakt zwischen Klassenlehrer*in und Schüler*innen mit der notwendigen Distanz. Kurze Gespräche und Austausch von Lernmaterialien  waren einmal wöchentlich für jede Klasse möglich. Einige Kolleg*innen boten verschiedene Spaziergänge an. Es gab den sportlichen Spaziergang in flottem Tempo, den pädagogischen Spaziergang , um Lernfragen zu klären und das „offene Ohr“ um Sorgen los zu werden. Unsere Schülerbibliothek war auch über das Fenster im Lehrerzimmer zugänglich und ein Bücherkorb stand bereit. Die Schüler*innen nahmen alle Angebote dankbar an.

Die Nürnberger Schulen wurden von der Stadtverwaltung mit dem MS-TEAMS ausgestattet. Das ermöglicht Videokonferenzen im Kollegium und mit den Schüler*innen.

Die Umstellung war mit Aufwand verbunden, aber viele Lehrkräfte hatten keinen regulären Unterricht und konnten ihre Ideen und ihre Zeit in die neuen Formate einbringen. Es war dennoch ein Kraftakt, der herausfordernd war.

Gab es durch diese Umstellungen in den Abläufen auch neue Ideen, die im regulären Schulbetrieb Anwendung finden könnten?

Ja – Instagram ist bis heute einen Plattform, die wir nutzen , um unsere Schüler*innen und deren Eltern zu informieren. Es ist auch immer wieder eine gute Gelegenheit aufmunternde Worte an alle zu schicken. Unsere Konrektorin Lisa Kaiser gestaltet die Botschaften mit viel Liebe.

TEAMS ist für uns ein wichtiges Tool geworden, das inzwischen viele Prozesse an unserer Schule stützt. Wir sind so , auf dem digitalen Weg ein Stück vorangekommen und bleiben dran. Inzwischen wird immer mehr über digitale Formate und Lernapps gelernt. Das wäre ohne Corona nie so zügig auf den Weg gekommen.

Die Dr.-Theo-Schöller-Mittelschule ist ebenfalls Partnerschule des 1. FC Nürnberg, nimmt am 1. FC Niño-Programm teil. Wie kam es zur Zusammenarbeit?

Vor etwa fünf Jahren hatte ich den ersten Kontakt mit Alexander Steinhart von der Techniker Krankenkasse. Wir erhielten das Angebot für Entspannungskurse  in der  5. und 6. Jahrgangsstufe. Dies Kurse kamen bei den Schüler*innen und Lehrer*innen gut an.  Im Rahmen unserer Schulentwicklung entstand  dann die Idee das Thema „Gesunde Schule“ in den Blick zu nehmen. Wir wollten die Säulen „Bewegung“, „Ernährung „ und „Entspannung“ entwickeln. Für jede Säule wurden wir mit Experten verknüpft , die uns unterstützen sollten die richtigen Inhalte auf den Weg zu bringen. So kamen wir mit dem 1. FCN in Kontakt und unser Ansprechpartner Lukas Fuchs begeisterte das Organisationsteam sofort. Von Anfang an stimmte die Wellenlänge und es entstanden kreative Ideen. Wir  haben einen Parcours für unseren Schulhof entwickelt , der professionell gefilmt wurde und seitdem als Bewegungsimpuls in jeder Klasse nach Bedarf eingesetzt werden kann. Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem 1. FCN und seinen engagierten Mitarbeiter*innen einen Partner an unsere Seite haben, der die Bewegung unsere Schüler fördert und gleichzeitig unsere Schüler*innen mit einer Sportart begeistert, die für viele zum Leben gehört.